Zur Geschichte des Hauses
Oder: Wie das Haus Drei Könige zu seinem Namen kam
Im Jahre 1794, französische Truppen standen kurz vor Köln, beschloss das dortige Domkapitel, sämtliche Schätze, unter ihnen auch den Reliquienschrein mit den Gebeinen der Heiligen Drei Könige, nach Wedinghausen bei Arnsberg zu schaffen, um alles dort vor den Franzosen in Sicherheit zu bringen. Hierhin flohen auch die Mitglieder des Domkapitels. Der Aufenthaltsort des Domschatzes und der Reliquien war während der Zeit der französischen Besatzung niemandem außer ein paar frommen Männern bekannt.
Nachdem die Besatzer abgezogen waren, sehnten sich die Kölner nach der Rückkehr "ihrer" Reliquien und das Domkapitel beschloss im Jahre 1803, diese zurückzuholen. Mit der Ausführung des Transportes wurde, wie auch schon im Jahre 1794, der Allendorfer Fuhrmann Simon beauftragt.
Der erste Reisetag, der 11. Dezember 1803, brachte ihn mit den Reliquien und ihrer geistlichen Begleitung von Wedinghausen bis nach Balve. Hier beschloß man, im Gasthaus des Bürgermeisters Johannes Heinrich Glasmacher zu übernachten. Der Gastwirt aber bemerkte bald, dass an dieser Reisegesellschaft und ihrer Fracht etwas ungewöhnlich war. Also ruhte er nicht, bis er über etliche Umwege hinter das Geheimnis gekommen war. Als frommer Mann und Freund von Bibelsprüchen rief er den Satz aus: "Heute ist meinem Hause Heil widerfahren!" Und der Legende nach fingen sofort die Glocken der Balver Kirche "von selbst" an zu läuten. Natürlich konnte man das Geheimnis um die Reisegesellschaft nicht lange verbergen, und so fanden sich bald zahlreiche Bewohner der Stadt ein, um vor den Reliquien der Heiligen Drei Könige zu beten. Von dem Tage an nannte Glasmacher seine Wirtschaft "Haus Drei Könige".
Später erhielt er vom Kölner Domkapitel zum Dank und zur Erinnerung eine Urkunde mit Segenssprüchen (siehe Abbildung).